Aktive Mitwirkung in Innovationsnetzwerken
Das AMT wirkt und gestaltet in Aufbau und Umsetzung mehrerer nationaler und internationaler Innovationsnetzwerke, insbesondere dem regionalen, noch im Aufbau befindlichen Netzwerk "Mine ReWIR", welches vom Institut mit begründet wurde, sowie das internationale German Mining Network und die Global Mining Guidelines Group.
Das Netzwerk „Mine ReWIR“ bringt relevante Akteure rund um das Rheinische Revier in einem Bündnis zusammen, um ein regionales Innovationsnetzwerk aufzubauen und so den Braunkohleausstieg gemeinsam mit den direkt betroffenen Bergbauzulieferunternehmen vorzubereiten.
Dafür sollen in den kommenden Jahren gemeinsam mit Unternehmen, kommunalen Stakeholdern und der Wissenschaft Innovationspfade im Bereich Digitalisierung, Internationalisierung und Nachhaltigkeit erschlossen werden, um die in der Region verankerten Kompetenzen im Bereich der primären Rohstoffgewinnung weiterzuentwickeln und in neue Anwendungsbereiche zu transferieren. Know-How soll dabei in der Region gehalten, zukünftige Chancen und Potentiale genutzt werden und so zu einem nachhaltigen Strukturwandel beitragen.
Ziel des German Mining Networks ist es, deutschen Bergbauzulieferern sowie rohstoffverarbeitenden und rohstoffeinkaufenden Unternehmen eine zentrale Plattform bereitzustellen, über die innerhalb kurzer Zeit Marktinformationen zu relevanten Rohstoffländern bezogen und ein direkter Kontakt hergestellt werden können. Dazu bietet das Netzwerk mehrere Veranstaltungen pro Jahr an, stellt einen kostenfreien Newsticker mit geschäftsrelevanten Informationen bereit und bietet Möglichkeiten der Vernetzung mit wichtigen Akteuren der deutschen Bergbau- und Rohstoffindustrie. Das AMT koordiniert gemeinsam mit der AHK Chile das Netzwerk und ist insbesondere für die Koordinierung der deutschen Fachpartner zuständig.
Die Global Mining Guidelines-Initiative (GMG) hat sich zum Ziel gesetzt, global anwendbare technische Leitlinien für die aktuellen Herausforderungen im Bergbau, wie z.B. die Elektrifizierung und Autonomisierung von Bergwerken, kollaborativ und integrativ zu entwickeln und dabei als offene Plattform für Industrie, Behörden und Forschung zu dienen. Vor dem Hintergrund steigender Komplexität bergbaulicher Prozessintegration und Maschinentechnik, gewinnen die Aspekte Systeminteroperabilität, Industrievernetzung und -zusammenarbeit heute zunehmend an Bedeutung.
Das AMT trat der GMG als erste Forschungseinrichtung weltweit bei und integriert dabei neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Arbeiten der GMG. Die mittlerweile über hundert Mitglieder der GMG können dabei an verschiedenen Arbeitsgruppen, mit jeweils eigenem Themenschwerpunkt, teilnehmen und erarbeiten dort Ideen, Empfehlungen und Vorgaben für Industrieleitlinien, die auch Best-Practices für die Implementierung und Adaption neuer Technologien enthalten können. Die Leitlinien der GMG werden anschließend offen einsehbar publiziert und bereitgestellt.
Auch das AMT nimmt an einer Reihe von Arbeitsgruppen teil, u.a. an der Autonomous Mine-Arbeitsgruppe und der Interoperability-Arbeitsgruppe. Im Rahmen der Arbeitsgruppen kann das AMT Erfahrungen aus Forschung und Wissenschaft einbringen und gleichzeitig Erkenntnisse hinsichtlich industrierelevanter Fragestellungen gewinnen. Das Ergebnis der Interoperability-Arbeitsgruppe, ein industrieeinheitliches Klassifikationsmodell für Maschinenzustände, findet überdies in einem Industrieprojekt gemeinsam mit dem VDMA Anwendung. Ziel des Projektes ist die Erstellung und Implementierung einer semantischen Kommunikationsschnittstelle für den Bergbau. Das AMT plant sich auch weiterhin aktiv an den jeweiligen Arbeitsgruppen der GMG zu beteiligen.